Texte zu den Themen Arbeitsplatz, Familie, Nachbarschaft aus der Sicht des Mediators
Datenschutz ist ein höchstpersönliches Recht, kann also (außer in speziellen Fällen [1] nicht in Vertretung durch andere ausgeübt werden. Schon gar nicht, wenn es sich bei der betroffenen Person um ein ca 16 jähriges Mädchen handelt.
Kürzlich sitze ich in der Bahn, fahre aus Wien Richtung Süden.
Schräg gegenüber sitzen 2 junge Damen (ca 16-17) mit ihrer Mutter. Die Mutter fotografiert zum Ärger einer der Töchter ebendiese. Daraufhin besteht die Tochter darauf, dass die Mutter dieses Foto umgehend aus ihrem Handy löscht und keineswegs auf eine der vielen Plattformen hochlädt. Die Mutter findet dieses Insistieren höchst amüsant und verweigert der Tochter den Wunsch. Mit bewundernswerter Hartnäckigkeit beharrt die Tochter die folgende Viertelstunde auf der Herausgabe des Handies, bis sie das Smartphone bekommt und das Foto löscht.
Besonders spannend habe ich hier das Unverständnis der Mutter für den Wunsch der Tochter gefunden, ebenso wie ihr (fast schon eskalierendes) Lachen. Datenschutz ist nicht egal. Die Tochter hatte ein Recht darauf, dass die Mutter die gemachten Bilder nicht veröffentlicht, ja nicht einmal verarbeitet – also speichert.
Der Fall war besonders, war spannend und zeigt wieder.. Konflikte können sich an vielen Anlässen entzünden, freilich auch am Datenschutz.
Siehe dazu auch www.datenschutzmediation.at
[1] https://lesen.lexisnexis.at/_/vertretung-minderjaehriger-in-datenschutzfragen/artikel/jusit/2019/1/jusIT_2019_01_013.html