Texte zu den Themen Arbeitsplatz, Familie, Nachbarschaft aus der Sicht des Mediators
Täter und Opfer…
In meiner Tätigkeit als Mediator arbeite ich mit folgender Annahme: Es gibt keine klare Zuordnung der Rollen, insbesondere wird sich wohl nie ein „Täter“ als solcher sehen und begreifen.
Persönlich rede ich in entsprechenden Mediationen von „MobbingBETROFFENEN“.
Nachdem ja in der Regel Mobbing ein Ergebnis von nicht zufriedenstellenden Arbeitsbedingungen und Angst vor Jobverlust ist, kann oft ein erstaunliches Ergebnis erzielt werden, wenn der Konflikt nicht als einer zwischen „Täter“ und „Opfer“ zu sehen ist, sondern als Möglichkeit für eine interne Neustrukturierung des Unternehmens. In jenen Fällen, in denen dieser Weg gegangen wurde, sind auch die Ergebnisse erfreulich.
Soweit meine Erfahrung
Es gibt Leute die sich grundsätzlich als Mobbing-Opfer fühlen – das sind dann die wirklichen Täter. Die gibt es im Beruf, in der Familie und im Freundeskreis. Vielfach schaut man lange zu und ist sich, als Betroffener gar nicht bewusst, was da eigentlich vor sich geht. Unablässig sucht man die Schuld bei sich und ist um Widergutmachung bemüht, kann aber nichts richtig machen. (Marie-France Hirigoyen)-